Hallenbrand ist für Landwirt Katastrophe
Hallenbrand ist für Landwirt Katastrophe
Dessau-Roßlaus Feuerwehren sind da schon seit Dienstagabend in der Ortschaft im Einsatz. Gegen 21.30 Uhr hatte die Leitstelle die Meldung erreicht, dass in Rietzmeck die Lagerhalle eines Landwirtschaftsbetriebes brennt. Als wenige Minuten später Rodlebens Feuerwehr als erste zum Löscheinsatz anrückt, brennt die Halle in der Wertlauer Straße bereits vollständig. Die Flammen fressen sich durch rund 500 Ballen Stroh und Heu. Sie vernichten eine Drillmaschine, zwei mit Getreide beladene Anhänger und verschiedene andere landwirtschaftliche Geräte. Der Schaden wird auf rund 100 000 Euro geschätzt.
Dabei konnten der Landwirt wie die eintreffenden Rodlebener Kameraden weiteren Schaden abwenden. Zu den ersten Maßnahmen des Abends zählte es, eine unmittelbar neben dem Brandherd stehende Halle zu sichern, in der weiteres Getreide untergebracht ist. Dort nahe gelagertes Stroh wurde beräumt.
Noch am Mittwochmittag bot sich ein grausiger Anblick. Die Hitze hat das Mauerwerk der Halle förmlich gesprengt. Ihr Metalldach liegt teilweise auf einem dort deponierten Hänger. Asbestsplitter sind über die kleine Kap-Straße verteilt. Aus der braun, grauen bis schwarzen Masse von Stroh und Heu schlagen offene Flammen. Den Feuerwehrleuten bleibt nichts anderes, als zuzuschauen, wie die Ballen abbrennen und dafür zu sorgen, dass das Feuer nicht noch weitere Angriffsflächen findet.
Das ging auch die anschließende Nacht hindurch so. Am Mittwochnachmittag noch hatten Kameraden aus Rodleben die Brandwache übernommen. Zur Nacht hin stellte die Dessau-Roßlauer Berufsfeuerwehr die Brandwache. “Ich schätze, vor Donnerstag früh werden die Flammen nicht erloschen sein”, sagte am Mittwoch Einsatzleiter Uwe Träger.
Herb betroffen von diesem Brand ist nicht zuletzt der Eigentümer dieses Wirtschaftshofes, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die seit 2000 aus Wilfriede, Günther und Michael Baake besteht. Den Landwirtschaftsbetrieb baute Wilfriede Baake seit der Wende auf, zehn Jahre später steigen Ehepartner und Sohn in das Unternehmen ein, das 30 Sauen besitzt und pro Jahr rund 400 Schweine mästet. Das Futter dazu wird auf rund 250 Hektar Acker- und Grünland selbst erzeugt. Angesichts der schlechten Ernte in diesem Jahr ist das Feuer für diesen Betrieb eine Katastrophe. “Die Streu für unsere Tiere ist verbrannt”, erklärt die Rietzmeckerin. Nach dem Schock vom Vorabend sah sie am Mittwoch noch keine Lösung.