Der Sturmeinsatz eines Kameraden
Am Donnerstag um drei Uhr nachmittags wollte unser Kamerad Sebastian Max einem Kameraden beim Umzug helfen, wie er auch sonst immer versucht für andere da zu sein.
Doch aus dem Umzug wurde nix, da sich um kurz nach drei der Himmel im Westen grün verfärbte und die Wolken wie eine Walze in Richtung Rodleben rollten.
Als erfahrener Feuerwehrmann wußte er was das für ihn heißt….ab zur Feuerwehr….
Gerade angekommen sah er wie sich das heftigste Unwetter der letzten Jahre an den Bäumen und Dächern austobe und hinter sich viel Schaden hinterließ.
Viel Schaden heißt für einen Feuerwehrmann- viel Arbeit.
Ein Kamerad nach dem anderen kam zur Wehr nachdem die Sirene heulte und die Rufmeldeempfänger piepten.
Der Kamerad Max besetzte mit zwei anderen Kameraden unseren Gerätewagen welcher die Aufgabe bekam in den Rodlebener Ortsteil Wäldchen zu fahren, um dort die Straßen zu befreien, so dass die Bürgerinnen und Bürger nach Hause kommen konnten.
Keine einfache Aufgabe, denn in einem Ortsteil der “Wäldchen” heißt, ist auch mit vielen Bäumen zu rechnen, von denen zahllose auf Häuser, Stromleitungen und auf der Straße gefallen waren.
Die drei Kameraden schmissen die Motorsägen an und versuchten so schnell wie möglich die Straßen frei zu bekommen.
Während einer Verschnaufpause klingelte das Handy vom Kameraden Max. Sein Carport hat den Sturm nicht überlebt.
Auch das Dach seines Hauses hat viel Schaden genommen, so dass das Wasser in seinen Flur stand.
Statt schnell nach Hause zu fahren um aufzuräumen kämpfte sich der Kamerad Max weiter durch die Bäume. Es war ihm wichtiger den anderen Menschen zu helfen und seinen Kameraden bei zu stehen.
Als im Wäldchen die meisten Straßen beräumt waren fuhr unser Kamerad mit seiner Einheit nach Rodleben, denn während unsere Löschfahrzeuge noch versuchten die Bundesstraße nach Zerbst und die Kreisstraße nach Steuz zu beräumen, hat der Sturm auch in Rodleben seinen Schaden angerichtet.
Abgedeckte Dächer, umgekippte Bäume und Mülltonnen auf der Straße. Das alles wartete auf unsere Kameraden, während beim Kameraden Max zu Hause der Schaden blieb.
Erst spät erreichte er Freunde die zu ihn nach Hause eilten um zumindest das Dach dicht zu kriegen, auch der Dachdecker Hartmut Franzl eilte hin, sobald er konnte.
Um 18 Uhr bekam die Einheit vom Kameraden Max den Auftrag wieder ins Wäldchen zu fahren um die nächsten Notrufe abzuarbeiten, so lagen auf einer Strecke von hundert Metern zahllose Bäume quer über die Straße und über eine Telefonleitung.
Mit Hilfe des Rodlebener Bauhofes welcher mit schweren Gerät anrückte nahmen die Kameraden die Arbeit auf.
Um 19 Uhr gab es dann endlich Abendbrot, welches unsere Versorgungsgruppe für die Kameraden im Einsatz zubereitete…leckere Soljanke.
Um 21 Uhr verkündete unser Einsatzleiter, Einsatzende….fürs erste.
Der Kamerad Max fuhr schnell nach Hause um sich das Ausmaß der Zerstörung anzuschauen. Einiges konnte er noch retten und auch das Dach war wieder dicht.
Am nächsten Morgen ab um acht ging es weiter. Im hellen kam die Zerstörungsgewalt des Sturmes noch einmal richtig zum Vorschein. Immer noch waren viele Bäume und Äste auf den Straßen und in den Kronen hingen zahllose gefährliche Äste, welche von uns entfernt werden mussten.
Auch am Freitag gab es viel zu tun. Bis Abends um sechs waren unsere Kameraden im Einsatz, ihre eigenen Interesse hinten anstellend und erst an andere denkend. Das sind die Kameraden der Feuerwehr.
Wie der Kamerad Max wirkten 34 weitere Kameraden unserer Wehr in fünf Einheiten im kompletten Einsatzgebiet.
Die einen Kämpften auf den Straßen mit geborstenen Holz, während die anderen in der Wach den Kochlöffel schwingten.
Insgesamt 16 Stunden waren wir für unsere Bürger im Einsatz, denn Helfen in Not ist unser Gebot.
Im übrigen befindet sich der Kamerad Sebastian Max jetzt im Erholungsurlaub an der Ostsee, wohin er am Samstag um sechs Uhr früh hin gefahren ist.
Wir bedanken uns bei allen Kameraden für Ihren Einsatz und allen die uns geholfen haben.